Zur Zeit ist es wirklich schwierig, sich mit frischem Obst und Gemüse zu versorgen. Wir ziehen deshalb sehr gerne Sprossen auf der Fensterbank, weil sie kleine Kraftpakete sind, die voller wertvoller Vitamine stecken. Gerne möchten wir euch zeigen, wie unkompliziert das Sprossen ziehen ist.
Sprossen: Das steckt in ihnen
Durch das Einweichen in Wasser setzt man den Keimprozess der Pflanzensamen in Gang. Dabei werden Enzyme aktiviert, die den Stoffwechsel und das Wachstum der ruhenden Samen ankurbeln. Wie kleine Kraftwerke produzieren sie Nährstoffe, Vitamine, sekundäre Pflanzenstoffe und weitere Vitalstoffe, die unserem Körper so gut tun. Aus dem harten Samenkorn wird dabei einwachsender Spross, der weich und sehr bekömmlich ist.

Kleine Sprossenkunde
Nahezu alle genießbaren Gemüse- und Getreidesamen können zu Sprossen gezogen werden.
- Hülsenfrüchte: Linsen und Bohnen, Mungobohnen, Berglinsen, Süßlupinen, Luzerne. Erbsen,- Sojabohnen- und Kichererbsensprossen müssen vor dem Verzehr kurz blanchiert werden
- Gemüse und andere Samen: Rote Bete, Rucola, Rettich, Radieschen, Kresse, Brokkoli, Rotklee, Zwiebel, Alfalfa, Leinsamen, Kürbis, Schwarzer Senf, Sonnenblumen, Sesam.
Die Samen von Kartoffeln und Tomaten dürfen nicht gekeimt werden, denn wie alle Nachtschattengewächse enthalten ihre Samen giftiges Solanin! - Getreide: Dinkel, Quinoa, Hafer, Amarant, Buchweizen, Weizen, Roggen, Braunhirse, Gerste.
Sprossen ziehen: Das braucht man
Neben den Saaten braucht man nur einen Keimbehälter und Wasser. Keimbehälter gibt es im Handel in verschiedenen Größen und Formen. Sie sind mit einem Siebdeckel versehen und einem kleinen Fuß, der erlaubt, dass die Gläser umgekehrt stehen und so das Wasser immer abfließen kann.
Einfacher und günstiger sind Weckgläser und ein Stück dünner Stoff als Abdeckung.
Egal für welche Variante man sich entscheidet, das Prinzip ist immer gleich. Die Sprossen brauchen Luft und Feuchtigkeit und müssen regelmäßig mit frischem Wasser durchgespült werden.

Sprossen ziehen: So geht es
Die Gläser zu einem Drittel mit der Keimsaat füllen und dann mit reichlich Filterwasser bedecken, am besten bis obenhin. Manche Saaten verdreifachen durch Quellen ihr Volumen. Die Einweichdauer richtet sich nach den verwendeten Saaten und liegt zwischen vier und acht Stunden. Linsen, Mungobohnen und Kichererbsen lässt man am besten über Nacht einweichen.
Nach dem Einweichen spült man die Saaten mit Wasser ab und gießt das Wasser anschließend komplett ab. Dann stellt man die Gläser am besten auf die helle Fensterbank.
Die Keimlinge müssen nun mindestens zweimal am Tag gespült werden. Bitte achtet darauf, dass sie nicht im Wasser stehen, weil sie sonst zu schimmeln beginnen. Je nach Saatensorte kann der Keimvorgang zwei bis sechs Tage dauern.

Frischkäse-Aufstrich mit Ruccola- und Radieschensprossen
Zutaten: 200 g Frischkäse, Saft einer halben Biozitrone, 1 Handvoll frische Ruccola- und Radieschensprossen, 1 Knoblauchzehe (optional), 3 EL Rapsöl.
Zubereitung: Alle Zutaten in einem Mixer oder Zerkleinerer zu einem geschmeidigen Aufstrich verrühren, mit Meersalz und schwarzem Pfeffer abschmecken, mit anderen Sprossen und Schnittlauch auf Brot servieren. Schwarzkümmel darüber streuen.

Viel Freude und Erfolg beim Sprossen ziehen wünschen euch,
eure Gardengirls